Jordanien
29.10.-14.11.2021
Wow, was für eine tolle Reise. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Aber doch, es gibt viel zu erzählen.
Nach einer, wie kann es anders sein, sehr kurzen Planungsphase, buchten wir die Flüge gerade mal eine Woche vor Abflug und in den folgenden Tagen die einzelnen Hotels sowie den Mietwagen.
Die Flugzeiten waren nicht gerade optimal und wir kamen daher erst spät in der Nacht um kurz nach 1 Uhr am Flughafen in Amman an.
Wahrend wir auf unser Gepäck warteten, holte ich schon mal ein paar Dinar am Automaten. Direkt am Ausgang gab es problemlos Handykarten zu bekommen. Allerdings mussten wir sehr lange auf den Mietwagen warten, da der Mitarbeiter alleine und zudem nicht der Schnellste war. Nach insgesamt 1,5 Stunden saßen wir im Auto und fuhren zu unserem ersten Hotel welches direkt am Toten Meer lag. Gegen 5 Uhr war der Tag zu Ende.
Den nächsten Tag (naja, eigentlich war es noch der gleiche Tag), verbrachten wir im Hotel und ließen uns im Meer treiben. Auch eine Schlammkur durfte nicht fehlen.
Nach einer zum Glück etwas längeren Nacht wollten wir am Folgetag den Wadi Mujib besuchen. Als wir ankamen waren auch einige Leute dort, jedoch hat man uns erklärt, dass aufgrund des Wetters (in den Bergen hatte es wohl geregnet) der Canyon heute geschlossen ist. Wir könnten es am nächsten Tag noch einmal versuchen, aber sicher waren sie sich nicht.
Also was nun? Damit war unsere Planung ein wenig durcheinander. Nach einigen Überlegungen fuhren wir schließlich nach Amman. Dort parkten wir zuerst an der Zitadelle die wir natürlich auch besichtigten. Von hier oben hat man einen guten Blick über die Hauptstadt.
Wir fuhren wieder mit dem Auto hinunter in die Stadt und fanden einen Parkplatz in der Nähe des Römischen Theaters, das wir auch besichtigten.
Danach liefen wir noch etwas durch die Stadt.
Was man auf jeden Fall einmal machen sollte, ist durch die Souks (Märkte) zu laufen. Hier gibt es scheinbar alles zu kaufen.
Gegen Abend fuhren wir wieder zurück zum Hotel und konnten noch einen schönen Sonnenuntergang am Toten Meer genießen.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, versuchten wir unser Glück und fuhren erneut zum Wadi Mujib. Diesmal hatte es geklappt. Nach einer kurzen Einweisung packten wir unsere Handys in wasserdichte Hüllen, zogen Schwimmweste und Helm an und machten uns auf den Weg in den Canyon.
Anfangs reichte das Wasser bis zu den Knöcheln, dann bis zu den Knien und später bis zum Hals. Man musste sich an Seilen durchs Wasser ziehen und über Leitern und Stegen Felsen hinaufklettern. Am Ende des Weges befand sich ein Wasserfall.
Auch der Rückweg hatte es in sich. An einer Stelle wo man zuvor Felsen hochgeklettert war, rutschte man nun einfach den Felsen hinunter. Spätestens jetzt waren wir komplett nass.
Nachdem wir uns abgetrocknet und umgezogen hatten, fuhren wir weiter nach al-Maghtas, eine archäologische Taufstätte. Hier am Jordan kann man sich auch heute noch taufen lassen.
Den nächsten Stop machten wir an der Ruine Quasr el-Abd.
Von hier aus fuhren wir wieder nach Amman wo das nächste Hotel auf uns wartete. Dieses befand sich sehr zentral aber dennoch in einer ruhigen Straße. Einzig die nächtlichen Gesänge des Muezzin waren nicht zu überhören...
Am folgenden Tag fuhren wir nach Gerasa (oder auch Jerash) und besichtigen dort die antike Stadt. Das Areal war doch recht groß, so dass wir hier etwas über 3 Stunden verbrachten.
Anschließend fuhren wir noch etwas weiter nördlich zur Festung Adschlun (Qala´at ar-Rabad), eine Ruine aus dem 12. Jahrhundert.
Es ging danach wieder zurück nach Amman, was wir uns noch etwas mehr angeschaut haben. Auch schlenderten wir nochmals durch die Souks.
Nach einer erneuten etwas unruhigen Nacht, fuhren wir nach dem Frühstück in südlicher Richtung zur Ausgrabungsstätte Tell Hisban.
Das Areal war nicht sehr groß so dass wir nach ca. 30 min. wieder weiterfuhren. Das nächste Ziel war der Berg Nebo. Von hier bot sich eine tolle Aussicht bis zum Toten Meer und nach Israel.
Nach einer ca. 1-stündigen Fahrt, erreichten wir Umm er-Rasas, eine archäologische Stätte. Sehenswert sind hier die Mosaiken, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind.
Wieder zurück auf der Straße, kamen wir nach einer kurzen Fahrt zum Moujib Panorama. Hier hatte man einen super Ausblick.
Noch ein Stückchen weiter überquerten wir die Mujib Talsperre.
Den letzten Halt machten wir am einem Aussichtspunkt über den Gran Canyon. Auch hier war die Aussicht echt super.
Wir fuhren nun nach Kerak (auch al-Karak genannt), wo wir die nächsten zwei Nächte verbrachten. Abends aßen wir in einem leckeren und sehr günstigen Hähnchen-Restaurant.
Wir wollten am nächsten Tag die Burg besichtigen, doch der nette Hotelangestellte empfahl uns auch noch den Wadi Bin-Hammad zu besuchen. Er meinte das schafft man zeitlich ohne Probleme und der Wanderweg sei empfehlenswert. Also fuhren wir zuerst dorthin.
Und der Weg war wirklich schön. Unterwegs gab es leckeren Tee. Nach einer kleinen Pause stiegen wir eine Leiter hinunter und liefen noch etwas weiter bis wir in ein offenes Gelände kamen. Hier drehten wir um gingen wieder zurück.
Nach ca. 4 Stunden waren wir wieder am Auto und fuhren zurück nach Kerak und besichtigten dort die Kreuzritterburg.
Einen weiteren schönen Wadi besuchten wir am folgenden Morgen. Den Wadi Numeira. Das Auto stellten wir direkt vor dem Eingang ab und liefen los.
Nach etwa 2,5 Stunden waren wir wieder zurück. Die Fahrt führte uns weiter südlich in den Dana Nationalpark. Mit dem Auto konnten wir nicht bis zum Hotel fahren. Dazu bräuchte man einen Jeep. Also parkten wir in einem Dorf außerhalb und nutzten einen Shuttleservice.
Das Hotel liegt mitten im Nationalpark und dient als Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Nachdem wir eingecheckt hatten, machten wir eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt von dem aus wir den Sonnenuntergang beobachteten.
Abends nach einem sehr langem Essen, gingen wir auf das Dach des Hotels und beobachteten die Sterne. Da es in diesem "Eco-Hotel" kaum elektrisches Licht gab, waren die Sterne und die Milchstraße sehr gut zu erkennen.
Morgens nach dem Frühstück, fuhren wir mit Jeeps zum Wadi Ghwere. Dort wanderten wir etwa 3 Stunden.
Nachdem wir wieder zurück am Hotel waren und eine Kleinigkeit gegessen hatten, wurden wir wieder abgeholt und zu unserem Auto zurückgebracht. Nun ging es weiter in südlicher Richtung nach Wadi Musa / Petra. Auf der Fahrt gab es viele schöne Ausblicke.
Das Hotel befand sich direkt vor dem Haupteingang, somit konnten wir das Auto stehen lassen.
Also machten wir uns am nächsten Morgen früh auf den Weg und liefen durch den Siq bis wir vor dem bekannten Schatzhaus Khazne al-Firaun standen.
Es ging den Weg weiter, an den Königsgräbern vorbei und dann den recht schweißtreibenden Al-Khubtha Trail entlang. Doch die Anstrengung wurde mit vielen tollen Ausblicken belohnt. Am Ende blickten wir auf das Schatzhaus hinab.
Als Nächstes liefen wir den nicht weniger anstrengenden High Place of Sacrifice Trail. Auch von hier war die Aussicht atemberaubend.
Wieder unten angekommen, überquerten wir die Hauptstraße, liefen zur Kirche und weiter bis zu dem Königsgräbern.
Von dort aus ging es wieder am Schatzhaus vorbei und durch den Siq wieder zurück. Unterwegs trafen wir auf zwei sehr süße und hungrige Kätzchen.
Am nächsten Tag nahmen wir einen anderen Weg nach Petra. Am Haupteingang organisierten wir uns einen Fahrer, der uns zum Backdoor-Eingang fuhr. Man hätte zwar auch ein Taxi nehmen können, doch er fuhr einen kleinen Umweg über die Berge, sodass wir noch eine schöne Aussicht hatten.
Der Weg war zwar so gut wie nicht beschildert, doch man kam zurecht. Wir waren fast ganz alleine unterwegs. Die Aussicht über die Berge war wunderschön.
Nach knapp 1,5 Stunden sind wir angekommen und staunten nicht schlecht, als wir vor dem imposanten Kloster "Ad Deir" standen.
Von hier aus liefen wir den Ad Deir Trail mit seinen ca. 800 Stufen hinab. Unterwegs konnte man einige Bauwerke bestaunen.
Am Ende des Trails kommt man an der Hauptstraße heraus, die wir entlangliefen, einen Abstecher zum großen Tempel machten und später wieder vor den Königsgräbern standen.
Da uns noch etwas Zeit blieb, liefen wir noch einmal den Al-Khubtha Trail und genossen die Aussicht.
Anschließend schauten wir uns noch etwas genauer die Königsgräber an.
Mit tollen Eindrücken ging es nun wieder durch den Siq zurück.
Am nächsten Tag stand die Fahrt nach Wadi Rum auf dem Plan. Zuvor jedoch machten wir in Little Petra noch einen kurzen Halt. Auch hier gab es einige tolle Bauwerke zu bestaunen.
Da das Areal nicht sehr groß war, saßen wir 45 min. später schon wieder im Auto Richtung Wadi Rum. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden. Das Auto stellten wir auf dem Parkplatz im Wadi Rum Village ab und warteten kurz auf unseren Fahrer. Wir sprangen hinten auf die Ladefläche und fuhren los. Der erste Halt war am Lawrence Spring. Von hier auf ging es für eine knappe halbe Stunde auf dem Kamel durch die Wüste.
Ein kurzes Stück weiter kletterten wir auf die Red Sand Dune. Die Landschaft war unbeschreiblich schön.
Nun ging es in die Khazali Schlucht, in der man viele Inschriften sehen kann.
Als nächstes wagten wir uns auf die sogenannte Little Bridge.
Wir fuhren kurz ins Camp und verstauten unser Gepäck.
Vor dem Abendessen fuhren wir zu einem schönen Plätzchen um dort den Sonnenuntergang zu beobachten.
Nach dem Essen haben wir vor dem Camp noch ein wenig die Sterne beobachtet.
Am nächsten Morgen fuhren wir in den südlichen Bereich der Wüste. Unterwegs trafen wir auf ein nettes Kamel.
Dort angekommen wanderten wir einen Berg hinauf. Die Aussicht war einfach der Hammer. Der Blick reichte bis nach Saudi Arabien.
Nach einer kurzen Pause mit Tee und Datteln ging es wieder in nördlicher Richtung zu einer Beduinenfamilie.
Es ging weiter durch die wunderschöne Wüste. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Nach einer kleinen Wanderung durch einen Canyon, gab es ein leckeres Mittagessen.
Ein weiteres Highlight war der Abu Khashaba Canyon. Der Ausblick wenn man aus dem Canyon hinauskommt ist der Wahnsinn.
Die letzte Sehenswürdigkeit wurde wieder eine Kletterpartie. Es ging hinauf auf den Um Frouth Rock Arch.
Von dort fuhren wir direkt zur gleichen Stelle wie am Vorabend um den Sonnenuntergang zu genießen.
Abends war wieder ein schöner Sternenhimmel zu sehen. Leider war es etwas wolkig.
Am nächsten Morgen mussten wir uns leider von dieser wundervollen Wüste verabschieden. Unser Fahrer brachte uns zum Auto zurück und es ging weiter nach Aqaba.
Dort angekommen checkten wir in unserem Hotel ein und fuhren zu einem Strand am Roten Meer. Leider hatte ich keine Kontaktlinsen dabei um die Unterwasserwelt sehen zu können. Auf gut Glück machte ich ein paar Bilder und erwischte gerade mal einen kleinen Fisch.
Nach ein paar Sonnenstunden fuhren wir wieder in die Stadt und machten einen Spaziergang zur Festung, bestaunten den riesigen Fahnenmast und genossen den Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen fuhren wir an der Grenze zu Israel nach Norden Richtung Kerak. Unser erstes Ziel war der Wadi al-Karak. Leider war der Wadi komplett überwuchert und das wandern machte nicht wirklich Spaß. Also drehten wir nach einer halben Stunde wieder um.
Wir fuhren weiter zum nächsten Canyon, dem Wadi Assal. Hier machte es wieder Spaß zu laufen und die Natur war wunderschön.
Zuletzt besuchten wir noch den Wadi Waida´a. Dieser war recht klein doch auch sehr schön. Auf dem Rückweg kam uns eine Herde Ziegen entgegen.
Nach einer Nacht in Kerak (im gleichen Hotel) ging es weiter Richtung Norden nach Madaba, unserem letztem Ziel der Reise. Das Gepäck ins Hotelzimmer gebracht, machten wir uns auch gleich auf den Weg die Stadt zu erkunden. Als Erstes besuchten wir die St. Georgs Kirche mit seinen berühmten Mosaiken.
Anschließend ging es ins Archäologische Museum.
Der Weg führte uns weiter zur St. Johannes Kirche. Hier kann man vom Turm aus die Stadt überblicken und durch die unterirdischen Gänge laufen.
Dieser Supermarkt war auch interessant :-)
Wieder im Hotel angekommen legten wir uns noch für ein paar Stunden hin und fuhren in der Nacht zum Flughafen. Der Flieger ging um 3 Uhr...